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BeziehungsWeise

(Dieser Artikel ist 2019 entstanden im Kreise goldiger Schwestern @karinnikbakht und er ist mir tatsächlich tiefgehend wert, veröffentlicht zu sein an (m)einem Ort.)

Also so oder je nachdem?

…Meint dann das «beziehungsweise» irgendwo in einem Text.

Im Text meines Lebens nimmt es sich mehr Raum ein als fünfzehn Buchstaben oder einen Grund unklar zu sein. So gestaltet es sich doch, es kommt eben immer darauf an, worauf wir bezogen sind. Und es ist eine Kunst für sich, die Bezüge in jeder Alternative zu pflegen.

Manche Jahre dachte ich, warum habe ich nicht dieses oder jenes studiert und eine steile Karriere irgendwo gemacht… ein Gefühl von Minderwertigkeit mich begleitend. Bis es da in mein Bewusstsein gelangte, das Wissen, wofür ich meine Jahre investiert habe. Nicht in geringere Studien als jene des tagaus- tagein Beziehungen Studierens und Bezüge-Erkennens.

Lass uns eintauchen in die Welt aller möglichen Beziehungen und Bezüge!

Ich spreche hier von viel mehr als der Paarbeziehung. Obwohl diese sicherlich die intensiven und vielschichtigsten Momente des Forschens anbietet, laden die Beziehungen zu Menschen in jeglichem Kontext sowie Bezug zur Natur, zu Dingen zu Gedanken, Haltungen, Gefühlen und scheinbar unbedeutenden Gegebenheiten im Alltag und der Welt ein, das Bezugsfeld auszudehnen. Dabei entdecken wir bereits unsere Wertungen, dies oder jenes als nicht beziehungswürdig zu betrachten. Hier kommt die BeziehungsWeise daher und nimmt Dich mit auf eine Tour in Offenheit und einer neubezogenen Sicht.

Und nun kommen wir der Wissenschaft darin näher.

Wie schafft man Bezug?

Wie bin ich denn überhaupt mit etwas in Beziehung?

Es scheint etwas Ähnliches zu haben wie Atmen oder Gehen… es tut scheinbar vieles sich in Selbstverständlichkeit, dann nenne ich dies einmal schlicht unbewusste Bezogenheit. Sie geschieht uns täglich, denn ein so grosser Teil unserer Bewusstheit liegt im Dunkeln!  Daher hat die Anziehung ihre volle Berechtigung, da in ihr sozusagen ein Code liegt, durch den ich im Einfluss der Bewusstheit mich selbst erkenne; Mit der Zeit. Wenn ich das Bewusstsein wähle, so öffnet sich hier das ganze Universum der Bezüge.

So, hier füge ich doch gerne ein, vielleicht bist Du das erste Mal auf (Gedanken-) Reise mit mir? Dann kannst Du es nun spüren und mitgehen…ich liebe diesen Exkurs durch die Windungen des Hirns und der gefühlten Sprachlichkeit und ihrer Bilder. Ich will nichts erklären, denn das würde meinem offenen Sein widersprechen. Es geht mir um das Entwickeln und nicht um das Hinstellen von Tatsachen. Ganz ins Knäuel hineingeraten und daraus plötzlich den Faden gerade vor sich liegend wiederfinden.

Entführung in Verwirrung – Verführung in Entwirrung.

Also Spannung im Entwirren versprochen. Wohlweislich, wir haben alle unsere eigenen Fäden.

So lasse ich mich ein, als das empfangende Wesen. Ich falle in diesen Spalt zwischen dem einen Gedanken und dem nächsten. (magst Du das jetzt grad mal machen?) Und wenn ich mich beziehe, so fühle ich hinein in diesen Zwischenraum. Ich taste mit blindsehenden Händen die Konturen ab. Da fühlt es sich glatt oder rauh an, da ist Ziehen und Abstossen, da finde ich mich in der Welt der Sinne und alles Polaren wieder. Und in jeder Sekunde kann ich mich fragen, was macht es hier rauh für mich? Was ist das für ein Ziehen? Oder warum gibt es da oder dort keine Anhaltspunkte? Kommt das aus mir oder ist das bei dir, meinem Gegenüber? Ich nehme WAHR.

Ich kann dabei auch still werden, in der Klarheit, ich kehre zu mir selber zurück.

Dann nehme ich meine eigenen Konturen wahr, ich spüre sie mit sehenden Augen und all meinem Sinn. Was da passiert, ist eine Art Tanz zwischen mir und dem Aussen/dem Anderen. Ein getanzter Dialog. In diesem Zwiegespräch nehme ich wahr, dass in allem Du das Ich vorhanden ist. Und je befreiter ich selbst bin, desto glatter fühlt sich vielleicht die Kontur des Gegenübers an? Zum Beispiel sage ich das. Denn es gibt sie ja auch, diese Bezüge, wo ich nicht so schnell schlau werde und am liebsten das ganze Fadendurcheinander hinschmeissen würde.

Und in diesen unerklärbaren Momenten locken die Paradiesblumen. Es darf jetzt tiefer gehen. Da wo meine Bezüge das Oberflächliche verlassen, geht die Reise ins Unbewusste ganz los – dies ist die Destination der Befreiung. Und als Reiseleitung benutze ich einige Anhaltspunkte.

Nummer 1 : alles ist geprägt von der Beziehung zu mir selbst. Wo beginnt der Faden, woran ist er in mir befestigt?

Nummer 2 : Ich sehe nur «was ich kenne» Woher kenne ich das?

Nummer 3 : ich darf Unterschiede wertschätzen (erst recht, wenn ich nicht weiss warum!) Vielleicht bin ich nur ein Ohr für den Moment und lausche, was mir das Andere schenkt? Was macht den Kontrast aus?

O.K. Ich erkläre ja nichts, darum beende ich diese Nummern-Liste auch sogleich wieder. Es reicht auch… das ist mein Versprechen. Damit verschreibe ich mich der Offenheit, in jeder Beziehung. Je mehr ich die Zwischenräume abtaste, desto mehr lerne ich auch kennen. Und wenn ich dann in voller eigener Ehrlichkeit annehme, was ich wahrnehme, so bin ich bezogen. Und es sind nicht mehr die Eigenschaften der Konturen, die ich nun fühle, sondern es sind die Fäden des Knäuels, die da entwirrt vor mir liegen und mir den Weg zum Gegenüber weisen.

Beziehungsweise geht es nicht um das Übliche im Wortgebrauch «wir sind in einer Beziehung», damit meinend, wir sind DAS Paar. Dazu erzähle ich viel lieber in liebenderWeise, körperlicherWeise, EmotionalerWeise und LUSTigerWeise…

Was für mich als die Beziehung steht, ist ganz jede Basis eines achtsamen Lebens.

Es geht um die Verbindungen. Darin auch als die Basis jeder Begegnung mit meiner Welt. Da genau dieses Wahrnehmen meine Welt so sinnlich macht. In jedem Sinn beziehungsweise, so und je nach…dem.